Aufruf: Der Nachlass der Gablenberger Dorffotografen

veröffentlicht am 11. April 2017

Im letzten Jahr sind sehr viele Bilder und Negative der Fotografen Schlienz sen. und jr. aufgetaucht. Aus dem Material möchte MUSE-O nun in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv eine Ausstellung gestalten. Aber es sind noch Fragen offen…Ab 1909 arbeitete in Gablenberg der Fotograf Adolf Schlienz. Ab 1914 hatte er sein Fotoatelier in der Gablenberger Hauptstr. 67. Im Jahre 1932 kam ein Fotogeschäft in der Hauptstr. 69 hinzu. 1933 übergab Schlienz das Geschäft an seinen Sohn Hans, der es bis 1984 betrieb. In diesen vielen Jahren fotografierten die beiden nun Familienfeiern von der Taufe bis zum Begräbnis, dokumentierten örtliche Vereinsfeste und hielten Ansichten von Gablenberg mit der Kamera fest.
1984 schloss der Betrieb. Große Teile des fotografischen Nachlasses wurden – warum auch immer – in der Petruskirche eingelagert. Wahrscheinlich in Vorbereitung der Kirchenrenovierung kam das Material wieder zu Tage; es wurde an den Gaisburger Historiker Dr. Elmar Blessing übergeben. Der reichte es an den MUSE-O-Kurator Ulrich Gohl weiter, der den Bestand ins Stadtarchiv vermittelte. Bei der ersten groben Sichtung zeigte sich, dass es sich um einige Abzüge, Dutzende von Glas-Fotoplatten und über 2000 Negative handelt.

Ein Foto aus dem Atelier Schlienz, das MUSE-O dieser Tage ergänzend zukaufen konnte.

Ein Foto aus dem Atelier Schlienz, das MUSE-O dieser Tage ergänzend zukaufen konnte.

Das Stadtarchiv lässt demnächst alle diese Bilder digitalisieren, um sie endgültig für die Nachwelt zu sichern.
MUSE-O möchte nun bald aus den Fotos eine Ausstellung gestalten; „Unbekannte Bilder aus dem alten Gablenberg“ könnte sie heißen. Dazu haben die Ausstellungsmacher aber noch einige Fragen an die Gablenberger und Gablenbergerinnen: Stecken irgendwo weitere Nachlassteile der Fotografen Schlienz? Insbesondere gibt es bisher keinerlei Hinweise darauf, wo die Gegenstände der Studioeinrichtung – insbesondere die Fotoapparate, Scheinwerfer u. ä. – geblieben sind. Interessant sind durchaus auch einzelne Fotos, die in hiesigen Alben überdauert haben; dies gilt besonders deshalb, weil Porträtfotos aus der Frühzeit des Ateliers im Nachlass kaum vorhanden sind.
Im Stuttgarter Osten gab es mindestens einen weiteren „Dorffotografen“, nämlich Clar in Ostheim. Auch von ihm besitzt das Stadtarchiv einen Bestand, allerdings einen winzig kleinen. Auch hier fragen die MUSE-O-Leute: Wer kennt den Verbleib des entsprechenden Nachlasses, Fotos ebenso wie Gegenstände? Wer hat einzelne Bilder in seinem Besitz, die er den Kuratoren zum Digitalisieren zur Verfügung stellen könnte?
Alle Angebote und Hinweise zu Schlienz und Clar sollen gehen an die „zuständige“ Mailadresse: ausstellungen@muse-o.de.

Aktuelle Informationen stets unter: www.muse-o.de
MUSE-O wird institutionell gefördert vom Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart

Kategorien: Aufruf | Kommentare deaktiviert für Aufruf: Der Nachlass der Gablenberger Dorffotografen