Eine deutsch-israelische Familiengeschichte

veröffentlicht am 12. Juni 2019

In ihrer Familiengeschichte spiegeln sich Brüche der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Die Autorin Lisa Welzhofer liest am 19. Juli in der MUSE-O-Reihe „Text & Extra“ aus ihrem Buch „Kibbuzkind“. Das „Extra“ ist dieses Mal sehr konkret: Ihr Vater, der Historiker Hagai Tsoref, wird anwesend sein.

Wo kommen wir her? Was prägt uns? Welche Muster setzen sich in Familien über die Generationen fort? Lisa Welzhofer erzählt ihrem neugeborenen Sohn in mehreren Briefen die Geschichte seiner Familie, die zwischen Günzburg und einem Kibbuz am See Genezareth spielt. In den Biografien ihrer Vorfahren spiegelt sich das 20. Jahrhundert in Deutschland und Israel wider: der Kampf ums Überleben in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, der Neuanfang nach der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs, die Suche nach dem richtigen Platz im Leben der Nachkriegsgenerationen. Dann die 68er: Lisas vom Geist der Zeit beseelte Mutter reist in einen Kibbuz in Israel, wo sie einen jungen Mann kennen und lieben lernt. Sie wird schwanger, doch hofft sie vergebens auf ein Familienleben mit dem jungen Kibbuznik. Ohne ihn kehrt sie nach Deutschland zurück.

30 Jahre später macht sich ihre Tochter auf den Weg, um diesen Mann, ihren Vater, zu suchen. Wie wird er sie empfangen? Eine deutsch-israelische Familiengeschichte, die danach fragt, woher wir kommen, was wir der nächsten Generation mitgeben und wie es gelingen kann, das Leben derer, die vor uns waren, mit versöhnlichem Blick zu betrachten und als Teil der eigenen Geschichte anzunehmen.

Die Journalistin Lisa Welzhofer mit ihrem Vater Hagai Tsoref. Foto: Verlag

Im MUSE-O wird Lisa Welzhofer aus ihrem Buch „Kibbuzkind“ lesen. Hagai Tsoref, ihr Vater, Historiker aus Jerusalem, wird erklären, wie die Kibbuzim in Israel entstanden sind und wie sie heute arbeiten. Außerdem kann er aus eigenem Erleben erzählen, wie es war, in einem Kibbuz aufzuwachsen, in der Gemeinschaft zu leben und zu arbeiten.

Lisa Welzhofer, Jahrgang 1978, ist im schwäbischen Günzburg aufgewachsen. Sie ist Redakteurin der Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten. Normalerweise erzählt sie in ihren Reportagen die Geschichten anderer Menschen, jetzt zum ersten Mal die ihrer eigenen Familie. Hagai Tsoref, Jahrgang 1953, ist im Kibbuz Ginosar großgewor-den. Der promovierte Historiker lebt und arbeitet in Jerusalem. Er ist Experte für die jüngere Geschichte Israels.

Kibbuzkind. Eine deutsch-israelische Familiengeschichte. Lesung mit Lisa Welzhofer und ihrem Vater Hagai Tsoref. Eine Veranstaltung in der MUSE-O-Reihe „Text & Extra“ in Zusammenarbeit mit der Ostend-Buchhandlung
Freitag, 19. Juli 2019, 19 Uhr
MUSE-O, Gablenberger Hauptstr. 130, 70186 Stuttgart
Eintritt: € 5,-

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