Endspurt im Alten Schulhaus

veröffentlicht am 05. Februar 2005

Sanierung und Umbau des Alten Schulhauses in Gablenberg treten in ihre letzte Phase, mit der Eröffnung dieses bald bedeutenden Treffpunkts für die Bürgerinnen und Bürger des Stuttgarter Ostens ist noch in diesem Jahr zu rechnen. Ein Bericht kurz vor Abschluss der Arbeiten.


So zeigt sich das Alte Schulhaus zu Jahresbeginn 2005.

Wer heute, im Januar 2005, um das Alte Schulhaus herumgeht, wer vielleicht sogar die Gelegenheit hat, das Gebäude im Inneren zu begutachten, dem fällt auf: Es hat sich hier – gerade im letzten Vierteljahr – enorm viel getan. Innen sind nun die Türen eingebaut, aus edlem, optisch sehr ansprechendem Material. Derzeit wird dort, wo das alte Parkett gerettet werden konnte, der Bodenbelag auf Vordermann gebracht; dort, wo das Holz nicht zu erhalten war, wird ein neues Parkett eingebracht.

Über der Eingangstür zur Museumsgastronomie, an der Südseite des Gebäudes, prangt neuerdings der Schriftzug „Café“. Hier werden bald die Gäste hineinströmen, um sich mit leichten, modernen Speisen und einem ausgesuchten Getränkeangebot verwöhnen zu lassen oder kulturelle Genüsse zu erleben.


Durch diese Türe werden die Gablenbergerinnen und Gablenberger bald ins Café MUSE-O und in die Ausstellungsräume strömen.

Die „Vereinsräume“ im zweiten Obergeschoss sind praktisch fertig gestellt, die Verträge mit den ersten Nutzern werden in diesen Tagen unterschrieben. Noch ist eine ganze Reihe von Terminen frei, und der Vorsitzende von MUSE-O, Roland Döbele, fordert weitere Interessenten auf, sich bald zu melden: „Wer jetzt auf uns zukommt, hat noch gute Chancen, seine Wunschtermine zu erhalten.“ Die Koordination der Belegung liegt beim Vorsitzenden des Hausausschusses, Ulrich Gohl (Tel. 46 63 63, Mail gohl@n.zgs.de).

Doch es gibt noch eine ganze Menge zu tun. Der bauleitende Architekt, Karl-Heinz Romankiewicz: „Die rein bauliche Seite haben die ehrenamtlichen Helfer und die Handwerker im Griff. Wir brauchen jetzt vor allem noch Helfer für die Reinigung der Räume – nun heißt es putzen, putzen, putzen!“ Wer dabei mitwirken will, wende sich an Walter Böhm (Tel. 46 38 16), der jeweils mehrere mögliche Termine für den Einsatz anbieten kann.

Die Finanzierung der Sanierung ist durch den Zuschuss der Stadt Stuttgart, den unermüdlichen Einsatz der freiwilligen Helfer, die teils sehr großzügigen Abschläge der beteiligten Handwerker und einige Spenden weitgehend gesichert. Für die Innenausstattung jedoch fehlen zum Teil noch Mittel. Ein Zuschuss des Bezirksbeirats für die Anschaffung der Schränke in den Vereinsräumen war schon sehr hilfreich, doch es bleiben Defizite, etwa für Vitrinen. Der MUSE-O-Vorsitzende verweist in diesem Zusammenhang auf eine Sonderaktion des Vereins: „Wer 60 Euro spendet, der spendet sozusagen einen Stuhl; wer 200 Euro einbringt, der finanziert eine Treppenstufe. An den entsprechenden Gegenständen werden dekorative Messingschildchen mit dem Namen des Spenders angebracht – und so die gute Tat ‚verewigt‘. Auch in 100 Jahren wird man noch nachvollziehen können, wer MUSE-O auf diese Weise unterstützt hat.“

Zur Geschichte des Hauses

Seit 1782 wurden die Gablenberger Schülerinnen und Schüler in einem eigenen Schulhaus unterrichtet (heute Teichstr. 3/5). Als dies längst für die rund 150 Kinder zu klein geworden war, erwarb die Stadt nach langem Hin und Her im Jahre 1835 einen 7 Ar großen Bauplatz am Südrand des Weilers und ließ 1836/37 ein zweistöckiges Schulhaus darauf errichten. Es umfasste drei Schulräume sowie die Wohnung des Lehrers und die Kammern für Unterlehrer und Provisor; dazu kamen etliche Nebenräume. Am 22. November 1837 erfolgte die feierliche Eröffnung.

Doch der Ort wuchs weiter, und auch dieser Bau war bald zu eng. 1876 wurde das Schulhaus um eine Etage aufgestockt; 1901 verlegte man den Eingang an seine heutige Stelle – so gewann man insgesamt drei Klassenräume hinzu. Im Bombenhagel des Zweiten Weltkrieges, genauer gesagt: im Februar und März 1944, wurde das Alte Schulhaus schwer beschädigt. Nach dem Kriege baute man es wieder auf, und schon 1947 unterrichteten darin die Lehrer wieder die Gablenberger Kinder – bis 1974.

Die Eröffnungsausstellung von MUSE-O wird diese wechselvolle Geschichte des Alten Schulhauses (und die des Weilers Gablenberg) dokumentieren. Auf alten Klassenfotos wird mancher sich selbst oder einen Vorfahren erkennen. Dazu kommt eine kleine Chronik des demnächst immerhin auch schon seit sieben Jahren bestehenden Vereins. Weitere Tafeln und Exponate werden die Baugeschichte und den Ablauf der Sanierung darstellen und die Tätigkeit der ehrenamtlichen Helfer würdigen.

Das Spendenkonto von MUSE-O hat die Nummer
2 531 560 bei der LBBW (BLZ 600 501 01).

Siehe auch unter Das Schulhaus

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