Ausstellung „Die Villa Berg“

veröffentlicht am 15. Juni 2007

Königliche Villa, Städtische Galerie, Großer Sendesaal, ungewisse Zukunft: Das sind die Stationen im „Leben“ der Villa Berg. Diese Geschichte nachzuzeichnen hat sich die neue lokalgeschichtliche Ausstellung im MUSE-O vorgenommen. Eröffnet wird die Schau am 20. Juli.

Öffentlich zugänglich war die Villa Berg nur in einem kurzen Abschnitt ihrer mehr als 150-jährigen Vergangenheit, ansonsten umgab (und umgibt) sie ein geheimnisvoller Schleier. Ihn lüftet die neue MUSE-O-Ausstellung ein Stück weit. Der Macher der Ausstellung, der Historiker Ulrich Gohl, hat dafür in nahezu einem Dutzend Bildsammlungen und -archiven recherchiert.

Blick auf die Südostecke der Villa Berg, 1852; Sammlung Gohl.1184964963

Blick auf die Südostecke der Villa Berg, 1852; Sammlung Gohl.1184964963

Hunderte historische Abbildungen, meist Fotos, hat er durchforstet und für die Schau die aussagekräftigsten mehr als 70 zusammengestellt, auch und gerade von den weithin unbekannten Innenräume der Villa. Dabei findet sich Bildmaterial, das noch nie öffentlich zu sehen war. Ergänzt wird der Bildteil durch Grundrisse der königlichen Villa und mehr als ein Dutzend erst vor wenigen Wochen aufgenommenen Fotos aus der Villa.
Einige Stücke der Originalausstattung der Villa werden sicher die Blickfänge der Präsentation werden – man darf gespannt sein.

Präzise Texte, oft von Zeitgenossen, ordnen die Bilder in den historischen und architektonischen Zusammenhang ein und schildern die teilweise verworrene Geschichte des einst so prachtvollen Baues.

Das untere Treppenhaus der Villa Berg, um 1930, mit der Skulptur "Liebe macht blind"; Sammlung Gohl

Das untere Treppenhaus der Villa Berg, um 1930, mit der Skulptur "Liebe macht blind"; Sammlung Gohl

Errichtet um die Mitte des 19. Jahrhunderts nach Plänen des Architekten Christian Friedrich Leins, diente die Neorenaissance-Villa als Sommersitz des Kronprinzen und späteren württembergischen Königs Karl und seiner Frau Olga. Deren Erben verkauften das Prachtstück anno 1912 an die Stadt Stuttgart, die hier im Jahre 1925 die Städtische Galerie und Empfangsräume einrichtete. Nach Teilzerstörung im Zweiten Weltkrieg baute der Südfunk seinen Großen Sendesaal in die Hülle des Bauwerks, das so zum Schauplatz großartiger Konzerte und populärer Hörfunksendungen wurde.
Die neue Ausstellung, wie immer liebevoll gestaltet von Heide Drüsedau, ergänzt die MUSE-O-Schau des Vorjahres, die sich aus-schließlich mit dem Park der Villa Berg befasst hatte.
Eröffnet wird sie mit einem kleinen Festakt am 20. Juli um 18 Uhr.

Die Geschichte der Villa Berg. Eine MUSE-O-Ausstellung von Ulrich Gohl, gestaltet von Heide Drüsedau.
Eröffnung Freitag, 20. Juli 2007, 18.00 Uhr
MUSE-O, Gablenberger Hauptstr. 130, 70186 Stuttgart
Geöffnet Sa 14-18, So 13-18 Uhr (mit Führungen) sowie während der Öffnungszeiten des Museumscafés (Di-So 11-24 Uhr, Schlüssel an der Theke)
Eintritt: € 2,-

Kategorien: Ausstellungen | Kommentare deaktiviert für Ausstellung „Die Villa Berg“