Stadtspaziergang rund um die Villa Berg

veröffentlicht am 10. Juni 2008

Die Kammergruppe Stuttgart-Ost der Architektenkammer bietet in Zusammenarbeit mit MUSE-O einen eingehenden Stadtspaziergang in der Umgebung der ehemaligen königlichen Villa an. Die Führung am Donnerstag, den 17. Juli dauert von 17 bis 20.30 Uhr.

Die Villa Berg und ihre Umgebung gehören zu den markantesten und vielschichtigsten städtebaulichen Situationen Stuttgarts. Um die Villa und ihre Nutzung gab es immer wieder öffentliche Debatten. Die baugeschichtliche Bedeutung von Gebäuden und Park, auch die besonderen Qualitäten der umgebenden Stadtquartiere sind jedoch kaum bekannt. Angesichts der vielfältigen baulichen Aktivitäten, die in dieser Gegend geplant und im Gange sind, lohnt eine Betrachtung allemal.
Der Rundgang steht unter der Überschrift „Villa Berg – was bisher geschah und was bevorsteht“. Am Treffpunkt Haltestelle „Mineralbäder“ soll ab 17 Uhr von eben diesen Mineralbädern und den Unteren Anlagen die Rede sein; dabei geht es auch um aktuelle Überlegungen zu Hotel, Wellness- und Reha-Einrichtungen und die damit verbundenen Verkehrsprobleme. Weiter führt der Weg über den „Wohnpark Berg“ mit „gehobenem Wohnungsbau“ auf dem Gelände der ehemaligen Frauenklinik zum „Mühlenviertel“, dem späteren „Baur-Areal“, auf dem ein Wohnquartier mit Sozialprojekten entsteht. In der historischen Raitelsberg-Siedlung steht die Frage „sozialer Brennpunkt?“ im Fokus. Gestreift wird dann das ehemalige Militärkrankenhaus Berg, heute „Kulturpark Berg“. Im Park der Villa Berg werden seine historischen Schichten, die stadträumlichen Bezüge und die Entwicklungsperspektiven angesprochen. Dann geht es um die SWR-Bauten von Rolf Gutbrod und schließlich um die Villa selbst, das einstige herrschaftliche Landhaus, das bedeutende Zentrum des Nachkriegs-Rundfunks. Was wird aus ihr? Nach einem vertiefenden Abschlussgespräch ist das Ende der Veranstaltung gegen 20.30 Uhr vorgesehen.
An dem intensiven Rundgang nehmen mehrere Fachleute teil, so Christoph Schindelin (Untere Denkmalschutzbehörde), Karl-Heinz Lehrer (Garten-, Friedhofs- und Forstamt), Uwe Stuckenbrock (Stadtplanungsamt) und Ulrich Gohl, Historiker und Autor der Buches „Die Villa Berg und ihr Park“ (MUSE-O).

Start zu einer neuen Reihe

Mit dieser Führung startet eine neue Veranstaltungsreihe der Kammergruppe Stuttgart-Ost der Architektenkammer Baden-Württemberg für alle interessierten Bürger. Sie trägt die Überschrift „Im Zusammenhang – Kritische Stadtspaziergänge“:
Im Mittelpunkt steht dabei jeweils ein besonderer Ort unserer Stadt, der in der öffentlichen Diskussion nicht den Stellenwert genießt, den er verdient. Bei einem gemeinsamen Spaziergang sollen, ausgehend von der heute sichtbaren Architektur, die städtebaulichen, sozialen, ökonomischen und historischen Zusammenhänge klar werden. Je nach Thema werden Architekten, Planer, Historiker oder Soziologen dabei sein, die sich bereits intensiv mit der Situation befasst haben.
Das Wort „kritisch“ im Titel der Reihe bezieht sich nicht auf eine negative Vorverurteilung des Bestehenden, sondern auf das Bewusstsein für die Realität der Stadt. Sollte am Ende eines „kritischen Spazierganges“ eine „wohlwollende Rezension“ stehen oder eine optimistische Perspektive – um so besser!

„Villa Berg – Was bisher geschah und was bevorsteht“. Kritischer Stadtspaziergang.
Donnerstag, 17. Juli 2008, 17.00 Uhr
Treffpunkt Stadtbahn-Haltestelle „Mineralbäder“
Voranmeldung bitte bei: Kammergruppe Stuttgart-Ost, Thomas Herrmann, Tel. 0711/48 75 00, Fax 48 77 08, E-Mail t.herrmann@architekten-ars.de

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