Stuttgarter Gaskessel im MUSE-O

veröffentlicht am 11. August 2008

Rund drei Dutzend verschiedene Gasbehälter soll es seit 1845 in Stuttgart gegeben haben. Das behauptet MUSE-O in seiner neuesten Schau und belegt seine Aussage mit weit mehr als 100 historischen Abbildungen. Eröffnet wird die Ausstellung am 20. September.

Der Bau des zweiten Teleskop-Gaskessels an der Rotenbergstraße 1910. Foto: EnBW

Der Bau des zweiten Teleskop-Gaskessels an der Rotenbergstraße 1910. Foto: EnBW

Die meisten Stuttgarter kennen den großen, stadtbildprägenden Gaskessel in Gaisburg, manch einer erinnert sich vielleicht auch noch an das kleinere Exemplar, das bis 1995 ganz in seiner Nähe stand.
Bei seinen Recherchen, bei denen er auf hervorragende Vorarbeiten des hiesigen Amtes für Umweltschutz zurückgreifen konnte, stieß der Ausstellungsmacher Ulrich Gohl auf eine Vielzahl weiterer Gasbehälter – eine ganze Reihe in äußeren Stadtbezirken wie Degerloch und Vaihingen, Feuerbach und Zuffenhausen, zahlreiche ebenfalls längst abgerissene in Gaisburg und einige auf dem Gelände von Fabriken.

Arbeiter im Gaisburger Gaswerk, um 1910. Foto: EnBW

Arbeiter im Gaisburger Gaswerk, um 1910. Foto: EnBW

Auf mehr als zwei Dutzend Tafeln, die Susanne Seitter so fachkundig wie liebevoll gestaltet hat, erzählt Gohl, wie das Gas nach Stuttgart kam und welche Gaskesseltypen die Techniker erfunden haben. Sodann stellt er – soweit möglich – jedes einzelne hiesige Gaswerk mit seinen –behältern vor. Rund 130 Abbildungen, meist historische Fotos, die hier teilweise erstmals veröffentlicht werden, lassen die Welt dieser technischen Denkmale scheinbar wieder erstehen. Als hilfreich erwies sich dabei, dass vor allem die EnBW dem Historiker ihre Bildarchive unbürokratisch öffnete und so das Projekt wesentlich förderte.
Schließlich zeigt die Schau mit Originalen und Reproduktionen, wie sich Künstler mit dem Thema „Stuttgarter Gaskessel“ auseinandergesetzt haben. Zum Abschluss geht MUSE-O der Frage nach, ob der Gaisburger Kessel, dieser „Dinosaurier der Technikgeschichte“, zum neuen, alten Symbol für den so heterogenen Stadtbezirk Stuttgart-Ost taugt.
Die Schau startet mit einem fachkundig geführten Rundgang durch die Ausstellung am Samstag, dem 20. September um 18 Uhr.

Die Stuttgarter Gaskessel. Eine MUSE-O-Ausstellung von Ulrich Gohl in Zusammenarbeit mit dem Amt für Umweltschutz, Stuttgart
MUSE-O, Gablenberger Hauptstr. 130, 70186 Stuttgart
20. September bis 02 Nov. 2008,
Eröffnung Sa, 20. September, 18 Uhr
Geöffnet Sa 14-18, So 13-18 Uhr (mit Führungen)
Eintritt: € 2,-

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