veröffentlicht am 10. Oktober 2008

Ausstellung „Adventskalender“ im MUSE-O

Einst hing ein solches Blatt in jedem Kinderzimmer, und auch heute noch erfreuen sich die bunten Tafeln großer Beliebtheit. Cornelie Hofferbert hat für MUSE-O aus ihrer riesigen Sammlung rund 200 Adventskalender thematisch zusammengestellt und erzählt die überraschende Geschichte dieses vorweihnachtlichen Brauchs. Eröffnet wird die Ausstellung am 9. November.

„Warten aufs Christkind – Adventskalender aus acht Jahrzehnten“ hat die Ausstellungsmacherin, die hier im Stuttgarter Osten lebt, ihre beeindruckende Schau genannt. Die von Heide Drüsedau gestalteten Tafeln stellen die Adventskalender thematisch zusammen; sie behandeln auch Fragen wie: Wandelt sich das Bild des Engels auf den Blättern im Laufe der Zeit? Mit welchen Verkehrsmitteln bewegt sich der Weihnachtsmann durch die winterliche Gegend? Welches Bild von Stadt vermitteln die Adventskalender?
Um für die besinnliche Adventszeit verkauft zu werden, müssen die Blätter idyllisch, anheimelnd in Szene gesetzt sein und dürfen die Nähe zum Kitsch nicht scheuen. Insofern ist die Ausstellung auch einfach schön anzusehen, sie weckt Kindheitserinnerungen und wärmt das Herz.

Ein witziger Adventskalender aus der damaligen DDR, wohl aus den 1960er-Jahren. Sammlung Hofferbert.

Ein witziger Adventskalender aus der damaligen DDR, wohl aus den 1960er-Jahren. Sammlung Hofferbert.

Dazu tragen auch die Raritäten bei, welche die Blickfänge der Ausstellung bilden, etwa eine 40 mal 40 mal 60 Zentimeter große „Villa Kunterbunt“, zwei Adventskalender aus gepresster und geprägter Pappe der 1930er-Jahre oder ein winziges Stück, insgesamt nur 2,5 auf vier Zentimeter groß mit kaum messbaren „Fensterchen“. Natürlich sind auch wunderschöne Editionen des hiesigen Sellmer-Verlages zu sehen; dieser weltweit bedeutendste Adventskalenderverlag hat seinen Sitz in Stuttgart-Rohr. Nicht vergessen seien die Ausstellungsstücke aus dem Ausland und die ungewöhnliche Zusammenstellung von Werbeadventskalendern.
Informationstafeln, gestaltet von Susanne Seitter, erzählen die Geschichte des Adventskalenders. Aus Vorläufern im 19. Jahrhundert entwickelten sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts die gedruckten Blätter, wie wir sie heute noch kennen. Sie alle sollten den gespannten Kindern die Wartezeit bis Weihnachten verkürzen helfen und ihnen eine fassbare Vorstellung von der Dauer der Adventszeit geben.

Warten aufs Christkind. Adventskalender aus acht Jahrzehnten. Eine MUSE-O-Ausstellung von Cornelie Hofferbert unter Mitarbeit von Heide Drüsedau und Susanne Seitter.
MUSE-O, Gablenberger Hauptstr. 130, 70186 Stuttgart
9. November 2008 bis 11. Januar 2009, Eröffnung Sonntag, den 9. November, 16 Uhr
Geöffnet Sa 14-18, So 13-18 Uhr und während der Öffnungszeiten des Museumscafés (Di-So 11-23 Uhr, Schlüssel an der Theke)
Sonderführungen mit Cornelie Hofferbert an allen vier Adventssonntagen, jeweils 16 Uhr
Eintritt: € 2,-

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