Festvortrag des Württembergischen Philatelistenvereins

veröffentlicht am 04. Oktober 2008

Heinrich von Stephan – ein Wegbereiter der Globalisierung
Festvortrag des Württembergischen Philatelistenvereins im MUSE-O.

Heinrich von Stephan war, als der Württembergische Philatelistenverein Stuttgart 1882 in Stuttgart gegründet wurde, bereits eine lebende Legende. Als Generalpostmeister des Deutschen Reiches und Pionier für weltweite Kommunikation hat er Geschichte gemacht. Ein Festvortrag zum einjährigen Bestehen des neuen WPhV-Sammlertreffs stellt seine noch heute wirksame Tätigkeit vor, und zwar am Mittwoch, den 12. November 2008, um 18.00 Uhr.
Den Vortrag im MUSE-O (Gablenberger Hauptstraße 130, Eintritt frei) hält Norbert Schuchow, ein renommierter Heinrich-von-Stephan-Experte und vielfach ausgezeichneter Philatelist. Nach dem Vortrag ist Briefmarkentausch für alle.
Der Hauptverdienst von Stephans (1831-97) war die Gründung des Weltpostvereins 1874, des Union postale universelle (UPU), dem er bis 1891 als Präsident vorstand; durch sein diplomatisches Geschick gelang es ihm, am 15. September 1874 mit Postvertretern aus 22 Staaten (auch Frankreich, mit dem das Deutsche Reich 1871 noch im Krieg lag) den UPU zu gründen, dem am Ende des Jahrhunderts außer China alle wichtigen Staaten der Erde angehörten. Der UPU führte im internationalen Postverkehr einheitliche Standards ein und baute separatistische Hemmnisse ab. Von der Öffnung und Vereinfachung des Postverkehrs profitierte natürlich auch die aufstrebende und zunehmend exportorientierte Wirtschaft des Deutschen Reiches – was Großbritannien 1887 veranlasste, deutsche Produkte mit „Made in Germany“ als vermeintlich minderwertig zu kennzeichnen. Dieses „Stigma“ entpuppte sich jedoch bald Jahren als Qualitätsmerkmal.

Aber nicht nur das Vorantreiben der klassischen Briefpost, sondern auch des Telegrafenwesens und des Telefonnetzes war das Bestreben von Stephans: So führte er 1876 das Fernsprechen in Deutschland ein, und unter dem Motto „Jedem Bürger sein Telefon“ forcierte er den schnellen Aufbau des Telefonnetzes in Deutschland. Als er 1897 starb, gab es allein in Berlin über 10 000 Telefonanschlüsse. Sein Lebenswerk war somit die Realisierung einer einfachen, schnellen, preisgünstigen und grenzüberschreitenden Information und Kommunikation für jedermann – und damit schuf er die Grundlagen für die Globalisierung.

Heinrich von Stephan – ein Wegbereiter der Globalisierung
Festvortrag von Norbert Schuchow (Württembergischer Philatelistenverein)
am Mittwoch, den 12. November 2008,
um 18.00 Uhr.
im MUSE-O (Gablenberger Hauptstraße 130, Eintritt frei)

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