Udo Oskar Rabsch liest im MUSE-O
Ganz selten nur tritt der Stuttgarter Schriftsteller und Arzt Udo Oskar Rabsch öffentlich auf, um aus seinen Werken zu lesen, sie den geneigten Leserinnen und Lesern persönlich vorzustellen. Am 12. Dezember bietet MUSE-O die rare Gelegenheit, den Dichter zu hören und zu sehen.
Das ist um so erfreulicher, als Rabsch zu den wenigen Schriftstellern gehört, die ihre Arbeiten auch vor Publikum packend präsentieren können (die meisten Literaten lesen leider lausig).
An diesem Abend wird der Dichterarzt, der seine Praxis in der Gaisburger Abelsbergstraße führt, vor allem seinen neuen Roman „Maria vom Schnee“ vorstellen.
Der spielt Mitte der 1950er-Jahre in einem Dorf auf der Schwäbischen Alb. Eine Frau ist verschwunden, die Kellnerin aus dem Saalbau. Alle Männer des Dorfes hatten ein Auge auf sie geworfen, auch der Junge, aus dessen Perspektive die Geschichte erzählt wird. Ein aufstrebender Kommissar beginnt zu ermitteln – und dringt tief in die Erinnerungen und Gefühle der Dörfler ein. Ein Krimi, ja, auch das, vor allem aber das Psychogramm einer Dorfgemeinschaft der Nachkriegszeit und das Porträt einer Landschaft.
„Maria vom Schnee“ ist der siebte Roman des 1944 im heute polnischen Praschnitz geborenen Autors. Daneben hat der 1971 in Tübingen promovierte Mediziner Essays und Theaterstücke geschrieben. Kritiker heben in ihren Besprechungen immer wieder die „Sprachmacht“ des Autors hervor. So wundert es nicht, dass es Rabsch in diesem Jahr mit dem Manuskript von „Maria“ bis ins Finale des renommierten Alfred-Döblin-Preises gebracht hat.
Den Abend im MUSE-O gestaltet Rabsch zusammen mit Veronika Nadj und Susanne Raff. Die beiden singen und spielen Zigeunerlieder.
Udo Oskar Rabsch liest aus seinem neuen Roman „Maria vom Schnee“
Fr., 12. 12., 19.30 Uhr. Eintritt € 4,-
MUSE-O, Gablenberger Hauptstr. 130, 70186 Stuttgart