Ausstellung „Uhrengeschichten“ im MUSE-O

veröffentlicht am 30. November 2009

Am Samstag, dem 5. Dezember eröffnet im Alten Gablenberger Schulhaus die Ausstellung „Uhrengeschichten“, die Schlaglichter auf die Geschichte der modernen Zeitmessung wirft und anekdotisch darlegt, wie die Mechanisierung der Zeit unseren Alltag verändert hat. Neben funktionellen Uhren findet man auch viele Kuriositäten.

Die Ausstellungsmacher versuchen Antworten auf folgende Fragen zu geben: Was hat die Eisenbahn mit der modernen Zeitmessung zu tun? Wie wurde die Taschen- zur Armbanduhr? Ab wann gab es in Fabriken Stechuhren? Die Uhr, so wird behauptet, ist eine „Schlüsselmaschine“ des Industriezeitalters, und in Schwaben und Baden stand schon früh eine Wiege der Uhrenindustrie: Schwarzwald – und Kuckucksuhren wurden zum Markenzeichen der Region; während des 19. Jahrhunderts waren sie ein Exportschlager und wurden millionenfach in alle Welt exportiert. Muse-O zeigt eine Uhr, deren Hohlkasten die Form eines Bahnwärterhäusles hatte – typisch für die traditionelle Kuckucksuhren-Bauweise.

Kirchturmuhren
Muse-O zeigt Fotos von Kirchturmuhren im Stuttgarter Osten: Hier die Uhren der Gaisburger Kirche, der Heilandskirche und der Gablenberger Petruskirche. Lange Zeit hatten die Kirchen das Monopol auf die Zeit, denn private Uhren waren meistens nur im Besitz von Wohlhabenden. Wer seine Uhr stellte, richtete sich nach der Zeit der Kirchturmuhren. Diese gaben auch einheitliche Arbeitszeiten für die Bevölkerung vor. Bis heute gilt das Mittag-, Feierabend-Angelus-Läuten als Zeitmarke; so zeigt beispielsweise das Abendleuten der Kirchturmuhr den Kindern an, dass sie nach Hause zu gehen haben.

Lukaskirche in Stuttgart-Ost

Lukaskirche in Stuttgart-Ost

Prestigeuhren und Massenware
Uhren waren seit jeher Prestigesymbole. Im bürgerlichen Haushalt dienten sie nicht nur zur Zeitangabe, sondern auch zur Dekoration und zur Zurschaustellung von Geschmack und Wohlstand. Auch wenn sich Arbeiter und Handwerker so teure Uhren nicht leisten konnten, besaßen sie silberne und goldene Taschenuhren. Oftmals waren diese Uhren das Teuerste, was sie besaßen. Bis heute ist es Brauch, dass Uhren vom Patenonkel oder von der Patentante zur Konfirmation oder zur Kommunion verschenkt werden. Ein solches Geschenk markiert den Übergang von der Kindheit ins mündige Erwachsenenalter. Heute werden Uhren auch als Massenware hergestellt und als Werbung verschenkt.

Uhren als Massenware

Uhren als Massenware

Taschenuhren
Das Ziel der Uhrmacher im Laufe der Geschichte war es, die Uhren immer kleiner und handlicher zu gestalten. So kommt man von den Turmuhren über die Standuhr zur Taschen- und Armbanduhr bis hin zur Quarzuhr. Eine moderne Armbanduhr kann aus bis zu 150 winzigen Einzelteilen bestehen.

Taschenuhr

Taschenuhr

Die Ausstellung „Uhrengeschichten“ befindet sich ab dem 5. Dezember im Alten Schulhaus Gablenberg, Gablenberger Hauptstraße 130. Die Vernissage findet am Samstag, den 5. Dezember um 19 Uhr statt. Ab Sonntag, den 6. Dezember hat die Ausstellung samstags von 14 bis 18 Uhr und sonntags von 13 bis 18 Uhr geöffnet.

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