Ausstellung und winziges Kino in einem
Im Stuttgarter Osten gab es nicht weniger als sechs Kinos. Eine neue Ausstellung im MUSE-O stellt sie in Wort und Bild vor. Gleichzeitig wird ein Ausstellungsraum zum Kleinstkino, gezeigt werden klassische Filme aus den 1910er- bis 1970er-Jahren.Vor genau 100 Jahren, anno 1912, eröffneten im Stuttgarter Osten gleich zwei Kinos, damals Kinematographen genannt, und zwar beide in Ostheim. 1981 schloss das letzte Lichtspielhaus im Bezirk seine Pforten. Auch am Schlachthof, in Gablenberg, in der Wagenburgstraße und am Stöckach bestanden einst Kinos.
Sie alle präsentiert die Ausstellung – in ausschließlich unveröffentlichten Fotos und Skizzen sowie in präzise recherchierten, knappen Texten. Plakate, Programme und zahlreiche weitere Exponate lassen das Leben im Kino während dieser 70 Jahre ein Stück weit wieder aufleben. Die Schau ist eine Eigenproduktion von MUSE-O, zusammengestellt haben sie Dr. Matthias Ahrens, Ursula Krause-Scheufler und Ulrich Gohl. Da die Stuttgarter Kinogeschichte nur spärlich erforscht ist, haben die drei weitgehend Neuland betreten.
In Raum 3 haben die Ausstellungsmacher in Zusammenarbeit mit dem Stadtmedienzentrum ein kleines Kino aufgebaut – mit Klappstühlen aus einem aufgelösten Haus, beleuchtet von den Originallampen aus dem Gablenberger Apollo. Hier sind Filme aus diesen sieben Jahrzehnten zu sehen – einer aus jedem Jahrzehnt. Zu einigen Streifen sind Einführungsvorträge vorgesehen. Am Eröffnungswochenende wird ein Film aus den 1910er-Jahren gezeigt: „Der Golem“ von 1915, am darauf folgenden Wochenende 30. Juni/1. Juli ist es dann „Nosferatu“ aus dem Jahre 1922. Die Filme der weiteren Öffnungstage werden noch bekanntgegeben.
Eröffnet wird die Ausstellung mit einer kleinen Feier am Samstag, dem 23. Juni um 15 Uhr.