Puppenspieler-Ausstellung verlängert – Theater mit Charakter-Masken
„Tri-tra-trullala: Puppenspieler in Stuttgart“ geht weiter. Die aktuelle Ausstellung im MUSE-O stößt auf großes Interesse und wird bis einschließlich Sonntag, 29. September verlängert. In diesem Rahmen sind weitere Stuttgarter Puppentheater zu sehen. Das Figurentheater Orpheus von Ulrike Stegmiller und Velemir Pankratov verkörpert seine Inhalte über die traditionellen Theatertechniken hinaus auch auf neuen Wegen. Es bewegt sich im Spannungsfeld Figurentheater, Schauspiel, Musik und bildende Kunst. Ganz wichtig ist den beiden Puppenspielern, Kinder durch interaktive Bewegungsszenen aktiv am Stück teilnehmen zu lassen: Sie schlüpfen immer wieder in unterschiedliche menschliche Charaktere oder stellen Tiere oder die Naturkulisse dar.
Ulrike Stegmiller ist Schauspielerin und Theaterpädagogin und hat eine Tanzausbildung absolviert. Sie arbeitet als Puppenspielerin unter anderem in der Stuttgarter Staatsgalerie. Velemir Pankratov hat an verschiedenen Kunsthochschulen, unter anderem in Moskau und Stuttgart, studiert, arbeitet als bildender Künstler, Schauspieler, Figuren-/Puppenspieler und Regisseur.
Die Figuren für die Stücke stellt das Puppenspieler-Ehepaar gemeinsam her. Schon seit 2004 spielen die beiden Kinder- und Erwachsenentheaterstücke, unter anderem im Theaterhaus Stuttgart, im Wilhelma-Theater, auf Festivals und Märkten, in Schulen, Kindergärten, heilpädagogischen Einrichtungen, Krankenhäusern, Seniorenheimen, Kirchen und auf Festen … und nun auch zwei Mal in einem zum kleinen Puppentheater umgebauten Ausstellungsraum von MUSE-O.
Die kleine Meerjungfrau
Im MUSE-O ist am Sonntag, 8. September um 15 Uhr das Stück „Die kleine Meerjungfrau“ nach Hans Christian Andersen zu sehen: Ganz tief unterm Meeresspiegel lebt die Familie des Meerkönigs. Wunderschön ist es im Reich des Ozeans, aber alles, woran die kleine Meerjungfrau denkt, ist das Leben auf der Erde. Endlich darf sie zu ihrem fünfzehnten Geburtstag an die Meeresoberfläche schwimmen und ihren Blick auf die Menschenwelt werfen – und verliebt sich in einen schönen Prinzen auf einem Schiff. Durch die Zauberei der Meereshexe gelingt es ihr, die Erde zu betreten. Ihr Fischschwanz verschwindet, an seiner Stelle bekommt sie Menschenfüße. Der Preis ist teuer: Sie wird sterben, zum Meeresschaum werden müssen, wenn der Prinz sich nicht mit ihr vermählt. Was wird sie tun?
Wassilissia, die Wunderschöne
Am Sonntag, 15. September um 15 Uhr zeigt das Theater Orpheus „Wassilissia, die Wunderschöne“. Die wunderschöne Wassilissia wächst bei einer bösen Stiefmutter und deren neidischen Töchtern auf. Die Stiefmutter schmiedet einen Plan, um das schöne Mädchen loszuwerden und schickt sie in den Wald. Eine kleine Puppe hilft Wassilissia, die vielen Aufgaben bei der Hexe Baba Jaga zu lösen. Sie bekommt Gaben, darf nach Hause gehen und gewinnt durch ihre feine Webkunst die Liebe des Zaren. Dieses Stück wird mit Charakter-Masken dargestellt und eignet sich deshalb nicht für Kinder unter sechs Jahren.
Wo kommt der Kasper her?
Zum Abschluss der Puppenspielerausstellung am 29. September beschäftigt sich das Theater in der Puppenkiste mit Ulrich Heinz, Martin Ehmann und Ulrich Gohl mit der Historie des Kasperltheaters: Warum heißt eigentlich der Kasper Kasper? Seit wann gibt es diese Figur überhaupt? Und was tat der Kasper im Zweiten Weltkrieg an der Front? Um diese Fragen geht es unter anderem, wobei der Vortrag von beispielhaften, kurzen Stücken aus verschiedenen Epochen illustriert wird. „Der historische Kasper“ ist für Erwachsene gedacht.
aia