Ab Mai treffen Mauersegler ein – Auf ein gutes Jahr für Flugkünstler
Alle warten auf den Frühling und damit auch auf die Mauersegler. Um den ersten Mai treffen meistens die ersten der geflügelten Sommerboten im Stuttgarter Osten ein. Unterm Dach des Alten Schulhauses in der Gablenberger Hauptstraße warten 18 Nistboxen auf sie. Letztes Jahr waren die Boxen nur teilweise belegt, da sie ganz frisch eingerichtet waren und die Vögel Zeit brauchen, bis sie neue Plätze annehmen. Rolf Kayser, der Vogelexperte von MUSE-O, hofft auf hohe Mieterdichte in diesem Jahr – und überhaupt auf ein gutes Jahr für Mauersegler. Die Flugkünstler sind gefährdet, weil sie immer weniger Nistplätze in Deutschland finden. Auch Schlechtwettersommer dezimieren die Population immer wieder.
Die Mauerseglerklinik in Frankfurt am Main kümmert sich jedes Jahr um geschwächte oder verletzte Vögel, die bei ihr abgegeben werden. Auch aus Gablenberg bekam sie schon einmal einen solchen Patienten. Aus dem Ausland werden ebenfalls immer wieder Vögel geschickt, teilweise können auch dort Hilfestationen aufgebaut werden. Mauersegler, die aufgrund ihres Gesundheitszustandes nicht rechtzeitig nach Afrika aufbrechen, schicken die Mitarbeiter von Südeuropa aus auf die Reise.
Dass die Zahl der „Patienten“ im vergangenen Jahr gefallen ist, wertet das Team der Mauerseglerklinik nicht als gutes Zeichen: Es zeigt, dass insgesamt weniger der Vögel nach Deutschland gekommen waren. Denn 2013 sind „viele Mauersegler bei anhaltender Kälte, Regen und Überschwemmungen umgekommen“, schreibt der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Mauersegler. Bleibt die Hoffnung, dass 2015 ein gutes Jahr für die federleichten Flugkünstler wird.
Text: Karin Ait Atmane