Mit MUSE-O auf Industrie-Exkursion: Durch Ostheim und Gablenberg
Im Straßenbild fallen die ehemaligen Fabrikgebäude des Stuttgarter Ostens oft gar nicht so sehr auf. Deshalb ist es gut, unter kundiger Führung durch den Bezirk zu schlendern und die einschlägigen Bauwerke aufzusuchen. Am 8. August geht’s zunächst durch Ostheim und Gablenberg, Beginn ist um 15 Uhr.
Im MUSE-O läuft ja noch die Ausstellung „Made in S-Ost“. Begleitend dazu veranstaltet der Museumsverein kleine Exkursionen durch die Stadtteile des Stuttgarter Osten, die zu den noch vorhandenen Industriegebäude und den inzwischen anders genutzten Standorten führen.
Der erste Rundgang beginnt am Spielplatz auf dem Urachplatz und führt durch Ostheim und Gablenberg zu insgesamt fast zwei Dutzend Orten – auch zu solchen, die in der derzeitigen Schau nicht vorkommen. Hier wurden einst Gardinen gewoben und Unterhosen genäht, Chemikalien gemischt und Geldschränke zu-sammengeschweißt, Bier gebraut und Schokolade gerührt. In manchen Gebäuden waren gar – nacheinander – ganz unterschiedliche Firmen tätig.
Noch ist die Industriegeschichte des Ostens nicht gänzlich erforscht, und so werden an manchen Stellen Fragen offen bleiben. Dies überrascht um so mehr, als einige Unternehmen Jahrzehnte lang hier tätig waren – und doch scheinen ihre Geschichten wie vom Erdboden verschluckt. Vielleicht wird ja der Eine oder die Andere zu eigenen Untersuchungen angeregt. Auf viele Fragen gibt es bei der Exkursion immerhin ausführlich Antwort. Wo wurden hier Lauten gebaut? In welchen bereits bestehenden Fabrikbau ging Schoko-Buck in den 1920ern? Wo wurde die Flex erfunden?
Exkursionsleiter ist der Historiker Ulrich Gohl, der die Ausstellung im MUSE-O zusammengestellt hat. Nach der Führung besteht die Gelegenheit, „Made in S-Ost“ im Alten Gablenberger Schulhaus anzuschauen.