Lurchi trifft Fritzle – MUSE-O stellt tierische Werbefiguren aus
Wer kennt sie nicht, die Milka-Kuh? Diese Werbefigur ist generationenübergreifend ein Begriff, ebenso wie der Salamanderschuh-Lurchi. Aber es gibt noch weit mehr Tiere, die als Werbeträger für eine Marke dienen. Um sie geht es in der nächsten Ausstellung im MUSE-O unter dem Titel „Lurchi, Fritzle und die lila Kuh – Zoologie der Werbetiere“. Die Vernissage zu dieser animalischen Schau findet am Samstag, 21. November statt.
Aha-Effekte werden beim Gang durch die Ausstellung nicht ausbleiben. Denn wahrscheinlich hat jeder die tierischen Werbeträger schon des Öfteren gesehen, sich aber nie bewusst mit ihnen auseinandergesetzt. Woher kommen sie eigentlich, der trommelnde Duracell-Hase, der Esso-Tiger, der Caparol-Elefant mit den bunten Streifen oder der Pelikan auf dem Füller? Teilweise haben sie ein beachtliches Alter auf dem Buckel – Lurchi wirbt seit über 100 Jahren für Salamander-Schuhe, der Schwan, der Stabilo-Stifte ziert, ist noch um einiges älter.
Die Fülle der tierischen Maskottchen ist fast unerschöpflich. MUSE-O lässt gut 50 von ihnen aufmarschieren, querbeet „vom Insekt bis zum Vogel, vom Hasen bis zum Bären“, sagt Ausstellungsmacher Ulrich Gohl, der privat schon seit vielen Jahren solche Werbefiguren sammelt und sie hier unter einem überraschenden Blickwinkel gruppiert. „Wir wollen uns der Sache auch zoologisch nähern“, erklärt Gohl, der eben nicht nur Historiker, sondern auch Biologe ist. Verwandte Arten gehören folglich zusammen, und so tummelt sich zum Beispiel das Lacoste-Krokodil zusammen mit dem Theramed-Krokodil und dem VfB-Maskottchen Fritzle im „Terrarium“ für Reptilien.
Bild-Text-Tafeln an den Wänden informieren über die Figuren und zitieren dann, was Brehms Tierleben im 19. Jahrhundert über die jeweilige Art berichtete, einschließlich ihrer angeblichen Charaktereigenschaften. Hier tut sich manche Verbindung zum späteren Werbeträger auf; manchmal bleibt aber auch offen, warum ausgerechnet dieses oder jenes Tier für ein Produkt steht.
In Szene gesetzt wird das Thema in der MUSE-O-Ausstellung durch einen üppig belebten „Zoo“: Die Figuren aus Plastik, Plüsch oder Keramik tummeln sich in „Ställen“, „Terrarien“ und „Volieren“ aus Apfelkisten, die mit einer Plexiglasscheibe versehen und einer LED-Lichtleiste beleuchtet sind. Beschriftet sind sie mit Namen, die das Werbetier auf Lateinisch charakterisieren könnten – damit werden die Besucher ganz bestimmt ähnlich viel Spaß haben wie Ulrich Gohl beim Ausdenken der Bezeichnungen.
Einen besonderen Höhepunkt bilden die fast 20 Werbefilme aus der Sammlung Buschko und von Herstellern, welche die Werbetiere in Aktion zeigen. An den „Gehegen“ sind kleine Bildschirme angebracht, auf denen sich die Besucher die entsprechenden Spots auswählen können. Und so freut man sich mit der Pril-Ente, dem Bauspar-Fuchs und dem Hustinetten-Bär in Aktion.