Lazarette in Stuttgart 1914-1918 – Leihgaben für Ausstellung gesucht.

veröffentlicht am 12. Januar 2018

Vor 100 Jahren ging der Erste Weltkrieg zu Ende. Deshalb plant MUSE-O eine Ausstellung zu einem Teilaspekt der dramatischen Geschichte: zu den hiesigen Lazaretten.

Der Erste Weltkrieg erreichte auch Stuttgart: anders als der Zweite Weltkrieg zwar kaum mit Luftangriffen, jedoch mit Not und Hunger. Vor allem aber kamen die Todes- und Verwun-dungsnachrichten; rund 10 000 Stuttgarter Männer wurden in den vier Kriegsjahren als Soldaten getöten und eine weit mehr als doppelt so hohe Zahl verwundet. So überzog schon gleich nach Kriegsbeginn ein Netz von Dutzenden von Lazaretten die Stadt, in denen Ärzte und Krankenschwestern die verletzten und traumatisierten Soldaten behandelten und pflegten. Lazarett Nr. I war übrigens das Garnisonslazarett in Ostheim, auch einige andere derartige Einrichtungen befanden sich im Stuttgarter Osten.

Bildpostkarte aus einem noch nicht identifizierten Stuttgarter Lazarett. Slg. Gohl

Bildpostkarte aus einem noch nicht identifizierten Stuttgarter Lazarett. Slg. Gohl

Um alle diese Stuttgarter Heilstätten – und ihre Insassen! – soll es also in der neuen MUSE-O-Ausstellung gehen, die schon im April eröffnet werden soll. Einen Kern der Darstellung wird ein Bestand von einigen Dutzend Bildpostkarten aus hiesigen Lazaretten bilden, die der MUSE-O-Kurator Ulrich Gohl seit Jahren zusammengetragen hat. Viele Verwundete, vor allem leichter verletzte und rekonvaleszente, ließen sich alleine, zu zweit oder in Gruppen fotografieren und schickten diese Aufnahmen dann, zusammen mit einer meist kurzen Mitteilung, als Feldpost an Familienangehörige, Freunde und Freundinnen. In der Präsentation dieser berührenden Originale haben sich die Ausstellungsmacher wieder etwas Besonderes einfallen lassen, die Details wollen sie aber noch nicht verraten.
Einen anderen Teil der Schau werden Objekte aus Lazaretten ausmachen, die eher konventionell in Vitrinen gezeigt werden. In diesem Bereich wären die Kuratoren noch für passende Leihgaben äußerst dankbar; so fehlen beispielsweise noch völlig Produkte aus den speziellen Lazarettwerkstätten (Angebote am einfachsten per Mail: ausstellungen@muse-o.de). Rund ein Dutzend Bild-/Text-Tafeln bieten in dieser Abteilung die nötigen Informationen und Hintergründe.
Vor allem für das Begleitprogramm ist MUSE-O auch an anderen Hinterlassenschaften mit eher allgemeinem Bezug zum Ersten Weltkrieg interessiert. Wer hier aus Familienbesitz oder Sammlungen Objekte, Bilder oder Texte anzubieten hat, wende sich ebenfalls an die MUSE-O-Leute unter der genannten Mailadresse.

MUSE-O wird institutionell gefördert vom Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart

Kategorien: Aufruf, Ausstellungen, Vereinsmeldung | Kommentare deaktiviert für Lazarette in Stuttgart 1914-1918 – Leihgaben für Ausstellung gesucht.