Lirum, larum. Puppenküchen und was sie erzählen

veröffentlicht am 26. Oktober 2021

Im Winter und vor allem in der Weihnachtszeit wird traditionell die Puppenküche ausgepackt. Das gilt dieses Jahr auch im MUSE-O: Die neue Ausstellung widmet sich diesem alten Spielzeug, das ursprünglich auch den Zweck hatte, Mädchen aufs Hausfrauendasein vorzubereiten.
Aufgrund der aktuellen Corona-Lage kann die Ausstellungseröffnung nicht wie geplant stattfinden. Sie wird auf unbestimmte Zeit verschoben. Der neue Termin wird rechtzeitig bekanntgegeben.

Rund zwei Dutzend Puppenküchen hat MUSE-O mühelos für seine Winterausstellung „Lirum, larum. Puppenküchen und was sie erzählen“ zusammenbekommen. „Angeboten wurden uns vor allem sehr schöne, alte Sachen, weil man die nicht rausgeworfen hat“, berichtet der Kurator und stellvertretende Vorsitzende des Museumsvereins, Ulrich Gohl. Solche guten Stücke werden von Generation zu Generation weitergeben, sie auszumustern, bringt kaum jemand übers Herz. Auch mit Küchenherden zu Spielzwecken ist die Schau bestens versorgt, vom Holzherd bis hin zum modernen Induktionsherd.

Eins der Ausstellungsstücke von oben. Foto: Friedrich

Moderne Puppenküchen, die ebenfalls gezeigt werden sollen, bekam der Museumsverein dagegen nicht als Leihgabe. Vielleicht liegt das daran, dass die Eigentümer schlicht nicht auf die Idee kamen, dass eine Playmobil- oder Barbie-Küche ausstellungswürdig sein könnte. Oder daran, dass heutige Kunststoffprodukte recht schnell entsorgt werden, wenn sie nicht mehr in Benutzung sind. Ulrich Gohl konnte aber vier solcher aktuellen Miniaturküchen gebraucht im Internet erstehen – schließlich möchte die Ausstellung die ganze Bandbreite der Küchenmodelle zeigen.

In dieser Puppenküche aus den 1950er/60er-Jahren gibt es schon einen Kühlschrank, einen Elektroherd, eine Küchenmaschine – und ein Radio. Welch ein Fortschritt! Foto: Kullmann

Auf die Entwicklung von Puppenküchen quer durch die Epochen gehen auch die Schautafeln zur Ausstellung ein. Sie beleuchten unter anderem die Frage, was die Küchen denn nun abbilden: die Realität oder eher Wunschdenken? Wie immer haben auch die Geschichten hinter den Küchen und den zugehörigen Menschen ihren Platz in der Schau.
Einen weiteren Schwerpunkt bildet der Blick in echte Stuttgarter Wohnungen: Bürgerinnen und Bürger konnten Fotos von ihren eigenen Küchen einschicken, die dann anonymisiert gezeigt werden. Was dabei zusammenkam, sei „logischerweise sehr unterschiedlich und sehr interessant“, sagt Gohl: von der ganz schlichten Küchenzeile bis zur exklusiven Designer-Küche.
Als Kulisse für diese Ausstellung dienen die hölzernen Hausfassaden mit ihren Glasfenstern, die bereits bei der Kaufladen-Schau vor vier Jahren genutzt wurden. Sie werden dafür neu aufbereitet.
Text: aia

Lirum, larum. Puppenküchen und was sie erzählen. Eine MUSE-O-Ausstellung.
MUSE-O, Gablenberger Hauptstr. 130, 70186 Stuttgart
Aufgrund der aktuellen Corona-Lage kann die Ausstellungseröffnung nicht wie geplant stattfinden. Sie wird auf unbestimmte Zeit verschoben. Der neue Termin wird rechtzeitig bekanntgegeben.
Geöffnet Sa, So 14-18 Uhr
Eintritt: € 2,-, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei
Aktuelle Informationen stets unter: www.muse-o.de
MUSE-O wird institutionell gefördert vom Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart


Kategorien: Ausstellungen | Kommentare deaktiviert für Lirum, larum. Puppenküchen und was sie erzählen