Mundarthörspiel „Lebenslauf“

veröffentlicht am 18. Februar 2022

Der Stuttgarter Mundartdichter, Maler und Zeichner Peter Schlack erzählt im Radioprogramm des SWR in einem „urgablenbergerischen“ Hörspiel über seine Kindheit.

„Das Hörspiel setzt ein am 15. September 1943. Ein Fliegeralarm löst die Geburtswehen bei meiner Mutter aus. Einen Tag später werde ich im Bethesda Krankenhaus in der Hohenheimerstraße zwei Wochen zu früh geboren.
Meine Mutter wohnt mit mir bei Ihren Eltern in Gablenberg in der Gaishämmerstr. 14. Der Vater liegt, wie man damals sagte, in Rimini in Italien. In Rückblenden erfährt man kleine Begebenheiten aus dem Leben der Eltern vor meiner Zeit.
Im Frühjahr 1944 werden die Bombenangriffe in Stuttgart bedrohlich. Meine Mutter, ich, die Schwester meinte Mutter Hilde samt ihren drei Kinder Doris, Siegfried und Hildegard werden nach Almersbach im Weinberg (bei Backnang) evakuiert, das Dorf aus dem meine Großmutter stammt. Das Leben dort ist sicherer mit einer bedrohlichen Ausnahme.
Kurz nach Kriegsende erscheint der Onkel Hannes, Ehemann von Tante Hilde. Er ist gut im organisieren und auch sonst halbseidener Dinge. Die Familie hat meistens zu essen.

Porträtrelief Peter Schlack (von ihm signiert) von Eva Zippel, Terrakotta, 2000.

Meine Mutter will nun unbedingt nach Gablenberg zurück. Der Großvater findet in der Gablenberger Hauptstraße 21 eine Wohnung für sie.
Es beginnt ein neues Leben, in dem noch gelegentlich gehungert wird und die Mutter findet eine Anstellung als Schuhverkäuferin bei Merkur, dem früheren Kaufhaus Schocken, wo sie Ende der 20er Jahren schon gearbeitet hat.
Das Hörspiel endet mit der Rückkehr des Vater aus belgischer Kriegsgefangenschaft im Frühjahr 1947.
Ein Stück Zeit- und Familiengeschichte zwischen 1943 und 1947, erzählt von den Eltern, den Bäsla Hildegard und Doris und mir.“
(Peter Schlack)


Das Mundarthörspiel ist zu hören in SWR 4 BW am Sonntag, 06.03.2022 um 21.03 – 22.00

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